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Was wir uns wünschen


... von unseren Müttern und Vätern
  • Behandelt uns nicht wie kleine Mädchen, wenn wir keine mehr sind.
  • Helft uns, Kleider zu finden, die auch im Rollstuhl toll aussehen. Zeigt uns, wie wir uns schminken können, wenn wir das wollen. Wenn wir nicht geschickt sind mit den Händen oder nicht sehen, können wir das nicht allein lernen.
  • Ermöglicht uns, dass wir mit anderen Sport machen, chillen und in den Ausgang gehen können – aber kommt nicht selber mit und passt ständig auf uns auf.
  • Traut uns etwas zu – auch dann, wenn ein Risiko besteht.
  • Kommt nicht einfach in unser Zimmer, ohne anzuklopfen. Auch Mädchen mit Behinderung wollen hin und wieder allein sein.
  • Es ist nicht wahr, dass es nur auf die inneren Werte ankommt – bitte macht uns über Sex und Liebe nichts vor und euch auch nicht. Beantwortet unsere Fragen ehrlich, und gebt zu, wenn ihr selber etwas nicht wisst.
  • Gebt uns nützliche Informationen und helft uns, gute von schlechten zu unterscheiden.
  • Sprecht mit uns über Rollen von Frauen und Männern und über unterschiedliche sexuelle Orientierung.

... von Jungs und Männern
  • Seht uns an und sprecht mit uns, wir sind auch nicht viel anders als alle andern.
  • Wir wollen nicht immer nur «gute Kumpels» sein.
  • Wenn ihr in eine von uns verliebt seid, zeigt es und steht zu euren Gefühlen – auch vor den Kollegen. Was Dumpfbacken sagen, ist egal.
  • Wir machen nicht alles gleich wie andere, aber wir können manches, das andere Frauen nicht können.
  • Wenn ihr etwas über unsere Behinderung wissen wollt, fragt einfach.

... von unseren Lehrerinnen und Lehrern
  • Behandelt uns wie alle andern, wir wollen keine Aliens in der Klasse sein. Wir wollen nirgends ausgeschlossen werden und keine Sonderlösungen.
  • Wir wollen die gleiche Aufklärung in der Schule wie die andern und mit den andern. Schaut dazu, dass wir alle Informationen verstehen können.
  • Lasst nicht zu, dass wir in der Klasse ausgelacht oder gemobbt werden.
  • Plant Ausflüge mit der Klasse so, dass alle dabei sein können.
  • Auch wenn ihr in der Klasse gerade keine Schülerinnen oder Schüler mit Behinderung habt: Erwähnt im Aufklärungsunterricht immer auch, dass es viele Mädchen und Jungen
    mit Behinderung gibt und dass diese genau die gleichen Bedürfnisse nach Freundschaft, Liebe und Sex haben wie alle – und dass auch sie Sex haben und Kinder bekommen können wie alle. Damit helft ihr, Barrieren, Hemmungen und Vorurteile abzubauen.

... von Pflegenden, Behandelnden und Betreuenden
  • Behandelt uns nicht als Menschen von einem anderen Stern – nur weil wir behindert sind.
  • Wir sind Frauen und Mädchen und keine interessanten Fälle. 
  • Behandelt uns so, wie ihr eure eigenen Kinder behandeln würdet, wenn diese eine Behinderung hätten.
  • Hört uns bitte zu und nehmt ernst, was wir sagen, auch wenn wir vielleicht Mühe haben, die richtigen Worte zu finden.
  • Habt Geduld und nehmt euch Zeit, etwas zu erklären, wenn wir etwas nicht gleich verstehen oder nicht so schnell machen können. Plant von Anfang an mehr Zeit ein.
  • Nützt nicht aus, dass wir bei der Pflege eure Unterstützung brauchen.
  • Achtet unsere Würde und unsere Intimsphäre, auch wenn wir noch jung sind.
  • Unterstützt uns im Wohnheim dabei, Kontakte mit jungen Leuten ausserhalb des Heims zu pflegen. Auch mit solchen ohne Behinderung.
  • Ermöglicht uns auch im Wohnheim, dass wir mit anderen in den Ausgang und an Konzerte gehen können.

 

Mehr Wünsche

Gerne können Sie hier weitere Wünsche und Forderungen anbringen. Schreiben Sie uns, wer etwas zu einem gleichberechtigten Miteinander beitragen kann.